Referat zum
Thema : Kunststoff-Beschlag, seine Möglichkeiten und
Grenzen Stand der Technik 2001
Vielen Dank für Ihr Interesse an
der Verbesserung des Hufbeschlages und damit auch das
Interesse daran, Ihrem Kamerad Pferd, das Laufen
angenehmer zu machen.
Mein Name ist
Helmut Fischlein und ich beschäftige mich seit 15 Jahren mit Pferden
und Hufbeschlag. Durch die Krankheiten meines
Lieblingspferdes bin ich zum Kunststoff-Hufbeschlag
gekommen. Ich habe alle gängigen Kunststoff-Beschläge
kennengelernt und viele ausprobiert. Ich war begeistert
von den positiven Laufeigenschaften und der Haltbarkeit.
Leider gab es hin und wieder Probleme und ich hatte viele
Verbesserungsvorschläge, so dass ich einen ganz neuen
Kunststoff-Beschlag, mit dem nötigen Zubehör, entworfen
habe.
Kunststoff-Hufbeschläge
gibt es schon seit 1880. Damals suchte man bereits
Alternativen zum schweren, harten und
verletzungsgefährdenden Eisen-Beschlag. Leider
scheiterten diese Kunststoff-Beschläge in den nächsten 100 Jahren, also bis zirka
ins Jahr 1980, nur an der damals mangelnden Qualität
des Kunststoffes.
Der Kunststoff hält in
allen Lebensbereichen starken Einzug und macht auch vor
dem Hufbeschlag keinen Halt. Es hat schon viele Versuche
gegeben, mit mehr oder weniger Erfolg. Der eigentliche Misserfolg lag am Kunststoff selbst und an mangelnder
Fachkenntnis der Hersteller. Seit vielen Jahren hat der
Kunststoff-Beschlag im Trabsport aufgrund seiner
Leichtigkeit und geringen Verletzungsgefahr seine
Anhänger gefunden. Es gibt ca. 10 verschiedene Sorten
Kunststoff-Hufbeschläge speziell für den Trabsport weltweit. Zur Zeit
sind mir allein in Deutschland 11 Sorten, für alle Sportarten bekannt.
Die meistverkauften sind: MARATHONS, Trotters und Haflex. Viele neue
Sorten sind bereits wieder verschwunden und MARATHONS treibt die
Entwicklung ständig voran.
In anderen Sportarten war der
Verschließ und die geringe Festigkeit der einzige Grund, warum sich
der Kunststoff-Beschlag noch nicht dauerhaft bewährt hat. Heutzutage
ist die Kunststoff-Industrie soweit, Kunststoffe zu erzeugen die
unzerbrechlich, formbeständig, durchsichtig, stark dämpfend und
extrem abriebfest sind. Damit sind beste Eigenschaften für einen
besseren Hufbeschlag geschaffen !!!
Diese Eigenschaften sind
dem natürlichen Hufhorn sehr ähnlich. Nicht nur das,
der Abrieb und die Stoßdämpfung sind beim heutigen
Kunststoff sogar weitaus besser.
Um den Hufbeschlag zu
verbessern, muss man die natürlichen Funktionen des
Hufes unterstützen. Das Eisen versteift die Hornkapsel,
hebt den Strahl in die Luft und entzieht ihm dadurch
seine wichtigen Funktionen. Das Eisen leitet starke
Schwingungen an die Knochen und Gelenke weiter, die
Trachten nutzen sich ab und kippen den Huf nach hinten.
Das hohe Gewicht und die Härte des Eisens führt oft zu
Verletzungen. Es sind ganze Bücher über das notwendige
Übel " Eisenbeschlag" geschrieben worden. Die
vielen Folgekrankheiten kennen wir: Arthrose, Schale,
Hufknorpelverknöcherung, Hufrolle, Spat, Sehnenschäden usw. Heute können wir uns die
Frage stellen : Ist dieses Übel in jedem Falle noch
notwendig?
Die am meist behandelten Erkrankungen in Kliniken sind laut Statistik
Erkrankungen des Bewegungsapparates. Hiervon sind die meisten
Erkrankungen auf den Eisenbeschlag zurückzuführen.
All die eben aufgeführten
Nachteile des Eisenbeschlages kommen beim
Kunststoff-Beschlag so gut wie nie vor.
Trotz dieser vielen
Nachteile des Eisenbeschlages, sollte man nicht
vergessen, dass das Eisen für den Mensch und das Pferd
damals " ein Segen " war. Sie müssen
sich vorstellen, dass früher fast alle Menschen Pferde
als lebenswichtiges Transportmittel gebraucht haben. Die
Familien hatten meist nur ein Pferd oder höchstens zwei.
Fiel ein Pferd, wie es ohne Beschlag sehr oft vorkam,
wegen einer Lahmheit aus, dann hatte die ganze Familie
Schwerstarbeit zu leisten. Sie mussten zum Teil hungern,
da die Ernte nicht rechtzeitig eingebracht wurde. Mit dem
Hufbeschlag verringerten sich die Lahmheiten extrem.
Durch Stollen konnten die Pferde auch in schwierigem
Gelände und im Winter Wagen ziehen. Die Lebensqualität
verbesserte sich durch den Hufbeschlag, trotz langfristiger Schäden der
Pferde, wesentlich.
Um wieder zum Thema zu
kommen, möchte ich Vor- und Nachteile vom
Barhufiglaufen, vom Eisenbeschlag und vom
Kunststoff-Beschlag gegenüberstellen. Die Vergleiche
beziehen sich immer auf den Barhuf. Denn die Pferde
kommen ohne Hufbeschlag auf die Welt. Das scheinen manche
zu vergessen.
Vorteile des
Barhufiglaufens: |
Nachteile des
Barhufiglaufens: |
gute Durchblutung |
gegebenenfalls zu starker Abrieb |
gutes Tastvermögen |
gegebenenfalls zu wenig Gleitschutz |
uneingeschränkter Hufmechanismus |
eingeschränkter Hufmechanismus auf
Asphalt |
geringer Pflegeaufwand |
Verstärkung von Fehlstellungen
durch einseitige Abnutzung |
keine Beschlagskosten |
eingeschränktes Laufen auf
steinigem Untergrund |
|
gegebenenfalls zu schwacher
Tragerand und Sohle |
|
starke
Belastung der Hufe durch das Reitergewicht |
Vorteile des
Eisenbeschlages: |
Nachteile des
Eisenbeschlages: |
verbesserter Abriebschutz |
eingeschränkter Hufmechanismus |
verbesserter Gleitschutz |
Nagellöcher |
verbessertes Laufen auf steinigem
Untergrund |
eingeschränkte Ausdehnung des Hufes
(konisches Wachsen
des Hufes)
|
verbesserte orthopädische
Maßnahmen |
erhöhte Verletzungsgefahr |
|
Schwingungsübertragung auf
Gelenke/Knochen |
|
Funktion des Strahles u. der
Eckstreben wird stark vermindert |
|
Gewicht 450 gr, verstärkt
Pendelbewegungen, belastet Sehnen und Gelenke |
|
geringere Tragefläche des Hufes |
|
Abrieb der Trachten |
|
starkes
gleiten auf Asphalt |
Vorteile des
Kunststoff-Beschlages: |
Nachteile des
Kunststoff-Beschlages: |
verbesserter Abriebschutz |
minimal eingeschränkter
Hufmechanismus |
verbesserter Gleitschutz |
Nagellöcher ( kann geklebt werden ) |
verbesserte orthopädische
Maßnahmen |
Gewicht ca. 140 g |
verbesserter Hufmechanismus auf
Asphalt |
minimal eingeschränkte Ausdehnung |
verbesserte Stoßdämpfung auf
hartem Untergrund |
|
dämpft zusätzliches Reitergewicht |
|
verbessertes Laufen auf steinigem
Untergrund |
|
Der Eisenbeschlag wird
noch lange seinen Bestand haben, aber der
Kunststoff wird in den nächsten 5 Jahren den Markt
erobern. In vielen Reitsportdisziplinen werden seit langem mit unserem Kunststoff-Beschlag
erste
Plätze und gute vordere Platzierungen ( Trabrennbahn,
Galopprennbahn, Springen, Dressur, Distanzreiten,
Military, Fahrsport, Freizeitreiten und Westernreiten )
erzielt.
Der bis dahin längste
Distanzritt ging über 1050 Km, und über die Hälfte
dieser Pferde lief auf Kunststoff-Beschlägen ohne
Erneuerung der Beschläge. Das Siegerpferd gewann auf
einem Kunststoff- Beschlag.
1999 gewann die Weltmeisterin im Distanzsport in Dubai auf
Kunststoff-Beschlag !!
Es gibt nur einen
einzigen Grund warum Eisen als Hufschutz bisher
eingesetzt wurde : Eisen war bisher das einzige
preiswerte Material, dass den hohen Belastungen durch die
Pferdebewegung standgehalten hat.
Jetzt gibt es
Kunststoff der gleichwertig ist aber nicht die vielen
Nachteile des Eisens besitzt !!!
Der Nachteil des
Kunststoffes im Bezug auf seine Abnutzung und Stabilität
ist durch neue Kunststoffentwicklungen beseitigt. In
vielen Vergleichstests ist bewiesen worden, dass der
Kunststoff oft länger hält als das glatte Eisen.
Allein in Deutschland,
laufen über 10 000 Pferde auf Kunststoff-Beschlägen.
Das
Kunststoff-Hufbeschlags-System MARATHONS bietet weiche
Kunstoff-Beschläge ( Arthrose, Hufknorpelverknöcherung,
Schale ), sowie Standard-Version (so fest wie Horn) und
harte Kunststoffe (für Unterstützungsfläche,
Entzündungen im Hornkapselbereich) zur Auswahl an.
Außerdem gibt es trachtenschonende Keile zur
Stellungskorrektur, zusätzlich anschraubbare Aufzüge, einpressbare Spikes, zusätzlich
anbringbarer
Abriebschutz, Platten, Hufgrips zum nachträglich anschrauben und einschraubbare
Stollen.
Weiterhin kann man den
MARATHONS-Beschlag mit Hilfe von Laschen an die Hornwand
kleben oder kombinieren mit Nageln.
Ich kenne viele Schmiede,
die schon seit 10 Jahren Kunststoffbeschläge benutzen, oder
sogar völlig auf Kunststoff umgestiegen sind. Die
größten Erfolge, da sind sie sich alle einig, sind die
wesentlich verbesserte Hornqualität, erzeugt durch die
trotz Beschlages weiterhin bewegliche Hornkapsel, die
hohe Stoßdämpfung, die wesentlich verringerte Abnutzung
der Trachten und die drastisch reduzierte
Verletzungsgefahr. Bereits lahmende Pferde laufen auf
dem leichten, stoßdämpfenden und flexiblen Kunststoff
wesentlich besser als auf Eisen. Deswegen trifft die Schlussfolgerung wohl zu,
dass durch den
Kunststoff-Beschlag viele Lahmheiten erst gar nicht
auftreten.
Stellen Sie sich vor, man
würde Ihnen Ihre weichen, leichten und stoßdämpfenden
Kunststoffsohlen aus den Schuhen nehmen und dafür eine
harte, schwere und kalte Eisenplatte einlegen. Nach 10
Schritten würden Sie die Schuhe in die Ecke werfen. Das
Pferd kann das nicht.--------- Kein Leistungssportler
würde sich Eisensohlen an den Schuhen anbringen lassen
und jeder Orthopädische Arzt würde die Hände über dem
Kopf zusammenschlagen, wenn alle Menschen auf Eisensohlen
laufen sollten. Es gibt nichts ungeeigneteres wie
Eisen, dass man an Bewegungsorgane anbringen könnte!
Wir entwickeln ständig
neue Zubehörteile. Fast alle Großhändler Deutschlands
haben unser Komplettprogramm und bestellen deutlich zunehmend.
Nach Spanien, Italien,
Österreich, Belgien, Frankreich, Balearen, Californien,
Nevada und der Schweiz sind bereits Generalvertretungen
abgegeben worden und es folgen immer neue Länder.
Das vorteilhafte Kunststoff-Zeitalter macht
auch vor dem Hufbeschlag keinen Halt !
Über 1000 Schmiede
verarbeiten schon unseren Kunststoff- Beschlag und es
werden jeden Monat mehr.
Wir waren schon in vielen Lehrschmieden und Tierkliniken auf Einladung.
Es besteht seitens der Lehrschmiedemeister, Professoren und Tierärzte
großes Interesse hieran.
Schon seit Jahren laufen
viele Pferde ausschließlich auf Kunststoff. Er hat sich
in der Praxis bewährt und viele Tierärzte und Schmiede
raten bereits immer öfter zum Kunststoff-Beschlag. Sie behaupten,
daß 90 Prozent aller Pferde auf Kunststoff laufen
könnten.
Häufig beklagen sich
Schmiede im Laufe der Jahre über die schwere
körperliche Arbeit. Auch der Schmied leidet unter
Folgeschäden.
Viele Schmiede sind
begeistert von der einfachen Handhabung unseres
glasklaren Kunststoff-Beschlages. Durch die vielen Formen
und Größen muss wenig angepasst werden. Das genaue
Anpassen erfolgt lediglich durch Beraspeln des
Beschlages. Da der Beschlag durchsichtig ist, ermöglicht
er ein genaues Nageln.
Nagellöcher sind, wie
beim Eisen, vorgegeben, man kann jedoch bei
normabweichenden Hufen an jeder beliebigen Stelle durch
den Kunststoff nageln.
Der Fortschritt zum Wohl
des Pferdes ist nicht aufzuhalten, auch wenn einige Schmiede sich noch
dagegen wehren. Selbst im Hufbeschlagslehrbuch steht, dass der
Kunststoff stark im Kommen ist.
Das Anbringen von anklebbaren Hufschuhen aus Kunststoff wird mittlerweile in
den Lehrschmieden gelehrt. Dieser Kunststoff-Schuh hat
das Eisen aus der Fohlenorthopädie bereits verdrängt.
Nun möchte ich näher auf
Vorurteile und auf Probleme eingehen, die dem
Kunststoffbeschlages nachgesagt werden:
1. Das größte Problem
ist die Einstellung und Ausbildung des Hufschmiedes.
Der Schmied ist
Schmied, weil er gerne schmiedet. Er ist Herr über
Feuer und Eisen. Es bedeutet Männlichkeit, Kraft und
Macht, das harte schwere Eisen beliebig zu verformen, es
sich untertan zu machen.
Diese Leidenschaft ist
wichtig, um ein guter Schmied zu sein.
Beim Kunststoff-Beschlag
fällt das alles weg. Aus diesem Grund lehnen manche
Schmiede Kunststoff prinzipiell ab. Hinzu kommt, dass die
Schmiede damals gelernt haben Kunststoffbeschläge wären
keine Alternative.
2. Ein weiteres Problem
kann die Umstellung vom Eisen auf Kunststoff sein
Wenn ein Pferd jahrelang,
ganzjährig mit Eisen beschlagen war, kann es die ersten
Tage mit Kunststoff etwas klamm gehen. Dies kommt daher,
weil die Hornkapsel jahrelang durch das starre Eisen
künstlich zusammengehalten wurde. Außerdem ist die
Hornkapselbewegung beim Eisen eingeschränkt.
Beim flexiblen Kunststoff
bewegt sich die Hornkapsel wie beim Barhufiglaufen und
führt zu besserer Durchblutung, besserem Hornwachstum
und besserer Hornqualität.Weiterhin hat sich das
Pferd den sogenannten "Schlittschuhläufergang"
angewöhnt, um der harten, schlagartigen Prellung zu
entgehen und weil das Eisen halt glatt ist. Nun versucht
Ihr Pferd weiter zu rutschen, aber der Kunststoffbeschlag lässt dies nur wenig zu, wie der Barhuf auch. Dadurch
kann das Pferd anfangs etwas anders laufen und den
Beschlag stärker beanspruchen. Dies legt sich aber
schnell und Ihr Pferd läuft wieder natürlicher.
3. Orthopädische
Grenzen
Für extreme
orthopädische Beschläge gibt es zur Zeit noch wenig Formen.
Ansonsten sind die
Eigenschaften und Formen des Kunststoffes beste orthopädische Hilfen.
MARATHONS bietet
anschraubbare Aufzüge, Keile zur Stellungskorrektur,
anklebbare Laschen, verschiedene Härtegrade, Spikes,
Stollen und Platten. Zum Hufrehebeschlag kann der
Beschlag um 180 Grad gedreht werden, dadurch ist die Zehe
frei und der Steg weiter hinten. Der Aufzug wird einfach
abgezwickt und wenn nötig neue Aufzüge angeschraubt.
Bei Sohlenzugänglichkeit und Schutz kann eine Platte aufs Profil
(auch nachträglich) angeschraubt werden ("Deckelhufeisen")
4. Noch gibt es Grenzen
beim extremen Springsport
Für den Springsport
werden zur Zeit spezielle Stollen und Beschläge entwickelt
Die häufigsten
Vorurteile der Schmiede, Tierärzte und Pferdebesitzer
gegen Kunststoff :
1. Stumpfes Laufen, keine
Gleitphase, Gelenke gehen kaputt
2. Zu starkes Abbremsen
durch Profilierung, Steg
3. durch den Steg,
schlechte Reinigung, Strahlfäule, Strahlquetschung
4. Kunststoff trägt
nicht, zu weich, Schlappeffekt, punktuelle Belastung der
Wände und Nägel, keine
Unterstützungsfläche
5. Aufstollen von Dreck
und Schnee
6. Hufmechanismus wird
behindert
7. Steinchen wandern zw.
Sohle und Beschlag
8. Genaues Anpassen durch
Aufbrennen nicht möglich
Zu 1.
Hochgeschwindigkeitsaufnahmen haben gezeigt, dass Pferde
den Huf senkrecht aufsetzten und abhängig von der
Geschwindigkeit manchmal geringe Gleitphasen besitzen.
Würde das hochspezialisierte Lauftier Pferd dauernd
gleitend Fußen, wäre das Horn in kürzester Zeit
abgenutzt. Das eisenbeschlagene Pferd gleitet auf
Asphalt, weil das Eisen glatt und hart ist. Auf Wald-,
Sand und Lehmboden gleitet auch das Eisen nicht.
Zu 2. Die
Profilierung sollte möglichst gleichmäßig, nicht zu
stark sein und der Steg eine Bodenfreiheit aufweisen, so dass der Huf in Laufrichtung weniger gebremst wird und
seitlich mehr halt bekommt. Grobes Profil sowie hohe
Stollen können durch die hohe Bremswirkung zu starker
Belastung der Sehnen, Bänder und Gelenke führen.
Zusätzlich wird der Tragrand punktuell stärker
belastet, was zu Wandausbrüchen führen kann.
Der Barhuf hat ein
natürliches Profil bestehend aus Tragrand, Eckstrebe und
Strahl. Dieses gibt ihm den lebenswichtigen Halt im
Gelände und zur Flucht. Griffigkeit ist wichtiger als
rutschen! Dafür hat das Pferd kräftige Scharniergelenke entwickelt.
Zu 3. Der Steg beim
Kunststoffbeschlag ermöglicht dem Strahl seiner Funktion
als Stoßdämpfer, Pumpe, Lastverteiler und Tastorgan gerecht zu
werden. Die Reinigung der Strahlfurchen ist geringfügig
schwieriger. Man sollte den Hufkratzer anders ansetzen.
Der Steg verhindert ein zu
starkes Einsinken des hinteren Hufbereichs in weichem
Boden. Dies schont die Bänder, Sehnen und die Hufrolle. Deswegen
werden im Springsport viele Eisen mit einem Steg ausgestattet oder erst
wenn es bereits zu spät ist (z.B. bei Hufrolle oder Sehnenschäden). Zusätzlich schützt der Steg den Strahl
vor Steinen sowie den empfindlichen Hufrollenbereich.
Damit der Strahl bei starker Belastung, z.B. nach dem
Sprung, nicht zu stark gedrückt wird, besitzt der
MARATHONS-Beschlag eine Bodenfreiheit unter dem Strahl.
Dadurch kann der Steg federnd nachgeben. Strahlfäule entsteht meist
durch einen nicht mittragenden Strahl, der dann verkümmert, anfällig
wird und den Huf zum Trachtenzwang führt. Saubere Pferdehaltung
und ein mittragender Strahl wirken der Strahlfäule entgegen. Sie
können aber trotzdem den Steg verschiedenartig verkleinern zwecks
besserer Reinigung (siehe Infoblätter).
Zu 4. MARATHONS
bestehen aus einem festen Kunststoff, ähnlich fest wie
das Hufhorn. Dadurch treten diese Probleme selten auf.
Für Sonderfälle gibt es auch härtere Ausführungen.
Zu 5. MARATHONS
sind so konzipiert, dass ein Aufstollen, vor allem bei
den dreireihigen Beschlägen erschwert ist. Weiterhin
kann am Kunststoff nichts anfrieren. Lediglich die
vierreihigen Beschläge neigen eher zum Aufstollen, da
die innere Öffnung klein ist und sich Schnee zwischen
Sohle und Beschlag klemmen kann. Diese vier Größen
werden demnächst auch schmaler lieferbar sein.
Ansonsten kann im Winter
die innere Reihe einfach mit der Hufschneidezange
entfernt werden, Hufgrips können auch nachträglich
angeschraubt werden oder es kann eine Platte dazwischen
genagelt werden.
Zu 6. Der
Hufmechanismus wird etwas behindert, wenn der Kunststoff
sehr weich ist und der Huf bei Belastung zu tief in den
Kunststoff eindringt. Ansonsten wächst der
Kunststoffbeschlag etwas mit, d.h. er dehnt sich mit dem
Wachstum aus. Auch die Nagelköpfe können sich im
flexiblen Kunststoff in Wachstumsrichtung neigen.
Trotzdem sollte auf Beschlagsintervalle von 6-8 Wochen
geachtet werden, da der Tragrand wächst und höhere
Hebelkräfte erzeugt werden.
Zu 7. Es ist die
seltene Ausnahme, dass sich ein Steinchen zwischen den
Beschlag setzen kann. Wenn das vorkommt fällt es aus dem
selben Grund auch wieder heraus. Fester Kunststoff und
eine schmale Lauffläche wirken bei MARATHONS diesem
entgegen. Barfußpferde laufen oft kurze Zeit nur auf
Steinen und es gibt selten Probleme. Bei lockeren Eisen,
oder wenn der Tragrand gewachsen ist, besteht beim Eisen
genauso die Möglichkeit. Hatten Sie damit schon Probleme
?
Viele Probleme werden an
den Haaren herbeigezogen.
Da Kunststoffbeschläge
relativ neu sind sucht man laufend nach Nachteilen, um
Ihnen etwas Negatives nachsagen zu können. Ich hatte
erwartet, dass die Leute vor Freude schreien würden,
weil es endlich einen Hufbeschlag gibt, der den Pferden
so viele Vorteile bietet und Ihnen das Laufen so angenehm
macht. Leider versuchen viele nur Nachteile zu finden und
Kunststoff-Beschläge schlecht zu machen. Das kann ich
nicht verstehen. Jedem Pferdebesitzer sollte das Wohl
seines Pferdes am Herzen liegen und wenn nur die
geringste Möglichkeit besteht, dass ein Hufschutz mehr
Vorteile bietet, diese Chance zu nutzen.
Wichtig ist allerdings
eine überlegte Skepsis gegenüber neuen Dingen, aber
noch wichtiger ist die Offenheit und Akzeptanz es nicht
von vornherein abzulehnen ohne sich wirklich damit
beschäftigt zu haben. ------- Verliert man mal ein Eisen
ist das völlig normal. Verliert man aber einen
Kunststoffbeschlag, dann ist das "furchtbar".
Zum letzten Punkt 8.
Kunststoffbeschläge
müssen nicht, im Gegensatz zum Eisen, hundertprozentig angepasst werden, da der flexible
Kunststoff kleine
Unebenheiten ausgleicht. Auch der Barhuf hat
Unebenheiten.
Das soll nicht heißen, dass man den Kunststoffbeschlag nicht sorgfältig
aufbringen muss, aber ebenes Raspeln reicht aus.
MARATHONS besitzen eine in
voller Materialstärke vorgefertigte Zehenrichtung, die
dem Pferd das Abrollen erleichtert und so die Hufrolle
entlastet. Diese sollte ebenfalls am Huf angeraspelt
werden, wenn sie nicht bereits angelaufen ist.
Zum Schluss möchte ich
Sie noch darauf hinweisen, dass mancher Schmied anfangs
mit der Zubereitung des Hufes, des Anpassens des
Beschlages und dem Nageln beim Kunststoffbeschlag
kleinere Schwierigkeiten haben kann. Das gibt sich
schnell wenn man sich ernsthaft damit beschäftigt. Ist
Ihr Schmied von vornherein gegen Kunststoff, überzeugen
Sie Ihn sachlich mit Ihren Informationen und den
fachlichen Kommentaren von Hufschmieden und Tierärzten,
die sie bei
die sie bei uns bekommen.
Geben Sie nicht so schnell auf, wenn
mal ein Problem auftauchen sollte, sondern probieren Sie
Kunststoffbeschläge zum Wohl Ihres Pferdes und es wird es Ihnen mit
langer Gesundheit und angenehmerem Laufen danken.
Nähere Infos u. Beweise bekommen Sie
kostenlos zugeschickt oder schauen Sie ins Internet: www.MARATHONS.de
Fischlein Design
Abteilung MARATHONS
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